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Pflegegrad 5: Definition, Leistungen und Voraussetzungen

   

Pflegegrad 5 ist der höchste Pflegegrad, den eine Person erhalten kann. Er steht für eine „schwerste Beeinträchtigung der Selbstständigkeit mit besonderen Anforderungen an die pflegerische Versorgung.“ Das bedeutet, dass die betroffene Person in ihrem Alltag kaum noch eigenständig agieren kann und umfassende Unterstützung benötigt. Der Pflegegrad 5 wird gewährt, wenn ein Pflegegutachten mindestens 90 Punkte erreicht. Damit verbunden sind die höchsten Ansprüche auf Pflegeleistungen.

Voraussetzungen für Pflegegrad 5

Die Entscheidung für eine 24-Stunden-Pflege ist ein bedeutender Schritt und sollte sorgfältig abgewogen werden. Anzeichen wie körperliche und kognitive Einschränkungen sowie die Überforderung der Angehörigen können Hinweise darauf sein, dass der richtige Zeitpunkt für eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung gekommen ist. Betreuungskräfte aus Osteuropa bieten eine wertvolle Unterstützung in der häuslichen Pflege und sind oft eine kosteneffiziente und kompetente Lösung. Durch eine sorgfältige Pflegekräfte Vermittlung können Sie die passende Betreuungskraft finden und so die Lebensqualität Ihres Angehörigen nachhaltig verbessern.
 

Um Pflegegrad 5 zu erhalten, muss ein Antrag bei der Pflegeversicherung gestellt werden. Daraufhin wird ein Pflegegutachter beauftragt, der anhand des „Neuen Begutachtungsassessments“ (NBA) eine Einschätzung der Beeinträchtigung der Selbstständigkeit vornimmt. Das Pflegegutachten vergibt bis zu 100 Punkte, die sich aus sechs unterschiedlich gewichteten Bereichen zusammensetzen. Eine Sonderregelung gilt, wenn eine Person beide Beine und beide Arme nicht verwenden kann. In solchen Fällen wird automatisch Pflegegrad 5 anerkannt.

Kriterien der Pflegebegutachtung:

    1. Mobilität: Fähigkeit, sich selbstständig zu bewegen, aufzustehen und Treppen zu steigen.

    1. Kognitive und kommunikative Fähigkeiten: Fähigkeit zur Orientierung, Entscheidungsfindung und Kommunikation.

    1. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen: Bedarf an Unterstützung bei psychischen Problemen wie aggressivem Verhalten oder Ängsten.

    1. Selbstversorgung: Fähigkeit zur Selbstpflege, wie Waschen, Anziehen und Essen.

    1. Umgang mit krankheits- oder therapiebedingten Anforderungen: Unterstützung bei medizinischen Behandlungen und Therapien.

    1. Gestaltung des Alltagslebens und sozialer Kontakte: Fähigkeit zur Planung und Teilnahme am sozialen Leben.

Jedes dieser sechs Module umfasst bis zu 16 feste Kriterien, die einzeln bewertet werden. Die Punkte aus den Modulen werden gewichtet addiert, was die Gesamtpunktzahl und somit den Pflegegrad bestimmt.

Leistungen bei Pflegegrad 5

Pflegegrad 5 bedeutet, dass die betroffene Person auf umfassende und intensive Pflege angewiesen ist. Die Pflegeversicherung bietet daher eine Vielzahl von Leistungen an:

    • Pflegegeld: 947 Euro monatlich, wenn die Pflege privat organisiert wird.

    • Pflegesachleistungen: 2.200 Euro monatlich für professionelle Pflegekräfte.

    • Kombinationsleistung: Kombination aus Pflegegeld und Pflegesachleistungen nach Bedarf.

    • Verhinderungspflege: 1.612 Euro jährlich für Ersatzpflege, falls die pflegende Person ausfällt.

    • Kurzzeitpflege: 1.774 Euro jährlich für kurzfristige stationäre Pflege.

    • Tages- oder Nachtpflege: 1.995 Euro monatlich für teilstationäre Pflege.

    • Pflegehilfsmittel: Bis zu 40 Euro monatlich für Verbrauchsmaterialien.

    • Technische Pflegehilfsmittel und Hausnotruf: Finanzierung nach Bedarf.

    • Wohnraumanpassung: Bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme zur barrierefreien Anpassung des Wohnumfelds.

    • Stationäre Pflege: 2.005 Euro monatlich für die vollstationäre Pflege im Heim.

    • Wohngruppenzuschuss: 214 Euro monatlich für Pflege in einer betreuten Wohngruppe.

    • Digitale Pflegeanwendungen (DiPA): Bis zu 50 Euro monatlich für digitale Unterstützungsangebote.

Besondere Anforderungen und Entlastungsmöglichkeiten

Pflegegrad 5 stellt höchste Anforderungen an die Pflege und Betreuung. Daher ist es besonders wichtig, dass pflegende Angehörige sich nicht überfordern und regelmäßige Entlastungsangebote nutzen. Hierzu zählen Pflegekurse, Pflegeberatung und das Pflegeunterstützungsgeld, welches den Lohnausfall von pflegenden Angehörigen in Notfällen kompensiert.

Beispiel für Pflegegrad 5

 in Fallbeispiel verdeutlicht die Anforderungen und Bedürfnisse von Menschen mit Pflegegrad 5. Frau Ohlsen, eine fiktive Patientin, erlitt vor fünf Jahren einen schweren Unfall und ist seitdem querschnittsgelähmt. Da sowohl ihre Beine als auch ihre Arme betroffen sind, ist er vollständig auf Hilfe angewiesen und lebt in einem Pflegeheim.

    • Mobilität: Frau Ohlsen ist komplett immobil und benötigt 24/7 Unterstützung.

    • Selbstversorgung: Beim Waschen, An- und Ausziehen, Essen und Toilettengang ist sie völlig auf Pflegekräfte angewiesen.

    • Psychische Problemlagen: Aufgrund ihrer Lähmung leidet sie unter Antriebslosigkeit und Ängsten.

    • Umgang mit krankheitsbedingten Anforderungen: Sie benötigt tägliche medizinische Betreuung und Unterstützung bei Therapien.

    • Gestaltung des Alltags und sozialer Kontakte: Frau Ohlsen hat Schwierigkeiten, sich mit ihrer Situation zu arrangieren und Kontakte zu anderen Heimbewohnern zu pflegen.

Im Gutachten erreicht Frau Ohlsen insgesamt 92,5 gewichtete Punkte, womit sie Pflegegrad 5 erhält.

Pflegegrad 5 bietet somit eine umfassende Unterstützung für Menschen, die eine intensive und kontinuierliche Pflege benötigen, sowohl im häuslichen Umfeld als auch in Pflegeeinrichtungen.

Pflegekräfte aus Osteuropa, wie Polen, Rumänien oder Bulgarien, sind für ihre hohe Professionalität und herzliche Betreuung bekannt. Sie unterstützen bei der Grundpflege, im Haushalt und bieten soziale Betreuung. Diese Rund-um-die-Uhr-Betreuung kann besonders bei Pflegegrad 5, wo eine schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit vorliegt, eine wertvolle Entlastung für die Angehörigen darstellen.

Finanzierung der osteuropäischen Pflegekräfte mit Pflegegeld

Das Pflegegeld, das bei Pflegegrad 5 in Höhe von 947 Euro monatlich gezahlt wird, kann direkt zur Finanzierung der Pflegekraft verwendet werden. Da dieses Geld frei zur Verfügung steht, können Sie es nach Ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen einsetzen. Hier sind einige Schritte, wie Sie das Pflegegeld für die Anstellung einer Pflegekraft aus Osteuropa nutzen können:

    1. Pflegekraft über eine Agentur finden: Zahlreiche Agenturen haben sich auf die Vermittlung von Pflegekräften aus Osteuropa spezialisiert. Sie kümmern sich um die Formalitäten und sorgen dafür, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.

    1. Vertrag abschließen: Nachdem eine passende Pflegekraft gefunden wurde, schließen Sie einen Arbeitsvertrag ab. Die Kosten für die Pflegekraft variieren je nach Agentur und individuellen Vereinbarungen, sind aber häufig günstiger als heimische Alternativen.

    1. Pflegegeld einsetzen: Nutzen Sie das Pflegegeld, um die Kosten für die Pflegekraft zu decken.

    1. Zusätzliche Leistungen kombinieren: Neben dem Pflegegeld können auch Pflegesachleistungen in Anspruch genommen werden, um weitere notwendige Pflege- und Betreuungsleistungen abzudecken. So kann eine umfassende Betreuung sichergestellt werden.

Fazit

Die Anstellung einer Pflegekraft aus Osteuropa kann eine wertvolle Unterstützung für Menschen mit Pflegegrad 5 sein. Durch den Einsatz des Pflegegeldes kann diese Form der häuslichen Betreuung finanziert werden, wodurch eine individuelle und umfassende Pflege in den eigenen vier Wänden ermöglicht wird. Informieren Sie sich bei spezialisierten Agenturen und nutzen Sie die verschiedenen finanziellen Leistungen, um die bestmögliche Pflege sicherzustellen.

 


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    Die Begleitung von Demenzkranken in der Sterbephase

    Eine Demenzerkrankung ist ein ständiges Abschiednehmen. Die Persönlichkeit, die man vorher kannte, verändert sich. Ja, sie löst sich geradezu auf. Die Zeit der Pflege eines Menschen mit Demenzerkrankung kann sehr kurz sein, manchmal aber auch sehr lang. Irgendwann kommt dann die Sterbephase und es liegt bei den Angehörigen, die erkrankte Person auch in dieser Lebensphase zu begleiten. Hier werden Entscheidungen getroffen, die meist die ganze Familie betreffen. Und das kann zu einer großen Herausforderung werden.

    Ethische Grundsätze

    Auch in der Sterbephase ist die Würde des Menschen unantastbar. Die individuellen Bedürfnisse der erkrankten Person sind wichtig und sind zu respektieren. Auch dann, wenn die betroffene Person nicht mehr dazu in der Lage ist, sie in Worte zu fassen. Menschenwürde, das bedeutet auch in der Sterbephase eine Sicherung der Lebensqualität, die Linderung von Schmerzen und die Erfüllung grundlegender Bedürfnisse, wie etwa der Geborgenheit.

    Kommunikation und Geborgenheit

    Für einem an Demenz erkrankten Menschen sind Kommunikation und Geborgenheit in der Sterbephase sehr wichtig. Berührt und gehalten zu werden und die Möglichkeit mit der eigenen Familie zu interagieren, auch wenn die Worte vielleicht nicht mehr verstanden oder artikuliert werden können, sind für Demenzpatienten in der Sterbephase unabdingbar. Auch wenn die geistige Leistungsfähigkeit durch die Erkrankung verloren gegangen ist, bleibt die emotionale Erlebnis- und Aufnahmefähigkeit in der Regel bis zum Tod erhalten. Beobachten Sie genau, wie die betroffene Person auf Lautstärke, Gestik, Mimik oder Tonfall in der Kommunikation reagiert. Zwischenmenschlicher Dialog kann viel mehr bedeuten als das Formulieren von Worten. Jeder Mensch reagiert anders. Der eine hat eine Vorliebe für Musik oder Düfte, ein anderer reagiert auf Berührungen und Farben. Sie werden den individuell passenden Weg finden, mit sterbenden Demenzpatienten zu kommunizieren.

    Befassen Sie sich mit der Biographie der erkrankten Person

    Eine angemessene Begleitung für sterbende Demenzpatienten können Sie auch aus der Biographie des Betroffenen heraus entwickeln:

    • Was sind seine Lieblingslieder?
    • Welchen Bezug hat die Person zur Religion?
    • Gibt es vertraute Rituale, die fest in das Leben integriert sind?
    • Kennen Sie Erinnerungen, die der betroffenen Person wichtig sind?

    Eine Zeit des Loslassens

    Auch das Loslassen ist ein Aspekt des Sterbens in Würde. Die Sterbephase ist eine Zeit des Abschiednehmens. Manchmal bleibt den Angehörigen nicht viel mehr als anwesend zu sein und die verbliebene gemeinsame Zeit zu nutzen.

    Welche Rolle spielen die Angehörigen?

    Die Angehörigen sind oft die wichtigsten Bezugspersonen für Menschen mit einer Demenzerkrankung. Sie sind der Anker der gemeinsamen Erinnerungen und der Orientierungspunkt in einer sich auflösenden Welt. Deshalb ist es auch so wichtig die Angehörigen in die Zeit des Sterbens mit einzubeziehen. Sie kenne die Vorlieben und die Abneigungen des Betroffenen und damit eine wichtige Quelle auch für das involvierte Fachpersonal. Eine gute Kooperation zwischen Pflegekräften, Ärzten und Angehörigen kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Sterben in Würde zu ermöglichen. Hierdurch entstehen auch die richtigen Entscheidungen für die betroffene Person. Entscheidungen im Sinne dessen, was sich die Person wünschen würde, könnte sie sich noch artikulieren.

    Die Sterbephase im Heim oder im Krankenhaus

    Gut ist es, wenn ein Ortswechsel in der letzten Lebensphase vermieden werden kann. Der Umzug in ein Pflegeheim oder in das Krankenhaus wird für die erkrankte Person eine zusätzliche Belastung. Ist die Unterbringung in einem Pflegeheim oder Krankenhaus unabdingbar, dann ist es wichtig, dass die Angehörigen ihr Familienmitglied auch dort begleiten können. Manche Einrichtungen stellen hierfür sogar ein Gästezimmer zur Verfügung. Das würdevolle Abschiednehmen kann etwa in einem Einzelzimmer oder zumindest in einem geschützten Bereich gewährleistet werden. Nutzen Sie Ihre Anwesenheit, um den Ärzten und dem Pflegepersonal jene Informationen zu geben, die Sie benötigen, um ein würdevolles Abschiednehmen zu gewährleisten.

    Kommentare

    Annika Schmidt 14.12.2023 12:55

    Meine Oma hat auch Demenz und ist in einem Pflegeheim für Senioren. Daher ist es schön, zu lesen, was ich für sie machen kann. Dass Kommunikation und Geborgenheit das Wichtigste sind, verstehe ich. Berührungen finde ich auch wichtig. Ich werde weiterhin meine Oma bei der Begrüßung und Verabschiedung umarmen und auch sonst ihre Hand halten.

    Laura Krone 10.11.2023 17:25

    Mein Vater ist bei einer Pflege für Schwerstkranke. Interessant, wie wichtig hier auch das Gefühl der Geborgenheit ist. Aber so steht die Versorgung einfach immer.


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      Schuldgefühle von Angehörigen bei der Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz

      Die Betreuung und die Pflege von Menschen mit einer Demenzerkrankung verlangt einen großen Einsatz für die pflegenden Angehörigen. Nicht selten bedeutet dies eine Verfügbarkeit über 24 Stunden pro Tag und dies über Jahre hinweg. Diese permanente Belastung kann zu Gefühlen der Überforderung und damit verbunden auch zu Schuldgefühlen führen. Dies wiederum kann zu Schuldzuweisungen gegen sich selbst oder gegen die erkrankte Person führen. Für Außenstehende ist diese Entwicklung nicht immer ohne weiteres erkennbar.

      Die objektive Schuld

      Bei Schuldgefühlen kann es sinnvoll sein, subjektive Schuldgefühle von objektivem Fehlerhalten trennen zu lernen. Eine objektive Schuld entsteht immer dann, wenn pflegende Angehörige tatsächlich einen Fehler in der Pflege begehen. Dies kann etwa aufgrund der permanenten Überlastung oder aufgrund einer Überforderung der Fall sein. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, die objektive Schuld zu erkennen und zu benennen und die Situation anzunehmen. Dies ist der erste Schritt zur Entlastung bei Schuldgefühlen. Es kann im Falle von Fehlerverhalten auch sinnvoll sein, gegenüber der erkrankten Person eine Entschuldigung auszusprechen.

      Die subjektive Schuld

      Subjektive Schuldgefühle setzen kein objektives Fehlverhalten voraus. Sie können auftreten, wenn etwa die eigenen Bedürfnisse zu lange unterdrückt worden sind oder wenn die eigene Familie aufgrund der Pflegesituation vernachlässigt wurde. Nicht selten stellen Pflegende fest, dass sie zu hohe Erwartungen an sich selbst stellen. Der Erwartungsdruck kann aber auch von außen an die Pflegeperson herangetragen werden. In dieser Situation kann es eine Hilfe sein, wenn sich die pflegende Person vor Augen führt, dass die eigenen Bedürfnisse gerechtfertigt sind. Selbst die schwierigste Pflegesituation darf nicht zur Selbstaufgabe führen. Hier kann es auch sinnvoll sein, sich Hilfe von außen zu holen.

      Schuldgefühle aufgrund von Überforderungen

      Menschen, die eine erkrankte Person in der eigenen Familie pflegen, verfügen im Regelfall nicht über eine entsprechende Ausbildung. Sie geraten durch die neue Situation „einfach so“ in die Rolle des Pflegenden. Situationen der Überforderung sind da keine Seltenheit. Es ist dann keine Hilfe, sich selbst keine Fehler zu gestatten. Ja, Fehler sollten dann praktisch eine Selbstverständlichkeit sein. Alles andere führt zu Schuldgefühlen.

      Wenn die Schuldgefühle nicht bewältigt werden

      Das Verleugnen von Schuldgefühlen oder vom eigenen Fehlerverhalten ist keine Hilfe. Im Gegenteil: Das kann zu negativen Folgen führen. So werden erkrankte Angehörige überfürsorglich behütet, sie bekommen eine Unterstützung selbst für Handlungen, die sie noch selbst verrichten könnten. Manchmal entsteht durch verdrängte Schuldgefühle sogar der Wunsch, die erkrankte Person möge von ihrem „Leiden erlöst“ werden. Verdrängte Schuldgefühle können zu aggressivem Verhalten und zum Burnout führen. Wichtig ist, diese Gefühle zu verstehen und im Bedarfsfalle auch die entsprechende Hilfe anzufordern. So kann eine pflegende Person sich über die Kurzzeitpflege eine entsprechende Auszeit nehmen. In manchen Fällen kann auch therapeutische Hilfe von der Pflegeperson selbst in Anspruch genommen werden.

      Die eigenen Bedürfnisse verstehen lernen

      Jeder Mensch hat eigene Bedürfnisse. Dies gilt natürlich auch für pflegende Menschen. Machen Sie sich klar, dass Ihre eigenen Bedürfnisse legitim sind. Um für eine erkrankte Person eine gute Hilfe zu sein, müssen Sie mit Ihren eigenen Bedürfnissen im Reinen sein. Wer nicht mehr für sich selbst sorgt, ist auch als Pflegekraft keine gute Hilfe mehr. Nutzen Sie die Möglichkeiten des Gesprächs. Das kann Gespräch mit anderen Angehörigen in der Familie sein, mit der erkrankten Person oder auch das Gespräch in einer Selbsthilfegruppe. Wer sich religiös orientiert kann auch auf den geistlichen Seelsorger setzen. Natürlich können auch Psychotherapeuten eine gute Hilfe sein. Finden Sie in einem solchen Gespräch die Ursache für die Schuldgefühle heraus. Lernen Sie, die objektive Schuld und subjektive Schuldgefühle voneinander zu trennen. Und akzeptieren Sie, dass Sie auch Fehler machen. Ein sachlicher und objektiver Umgang mit den eigenen Fehlern hilft dabei, diese zu reduzieren. Wer die eigenen Fehler verdrängt, muss hingegen mit den Schuldgefühlen leben. Und kennt dann vermutlich nicht einmal die realen Hintergründe für diese.

      Kommentare

      Nicolas Fox 24.07.2022 22:24

      Mir persönlich gefällt der detaillierte Beitrag sehr. Ich habe mir beim Durchlesen schon einige Informationen über das Pflegeheim aufgeschrieben. Vielen Dank für den erstklassigen Blog.

      Christine 05.07.2022 12:37

      Danke für euren Beitrag. Ihr habt darüber geschrieben, dass es unglaublich relevant ist, mit Schuldgefühlen richtig umzugehen und mit der zu pflegenden Person zu sprechen. Das sehe ich absolut genau so. Als wir in einer solchen Situation mit meiner Mutter waren, haben wir leider genau diesen Fehler begangen. Weitere Informationen von https://www.cura-lichtenfels.de/bad-staffelstein/ haben uns dann letztendlich weitergeholfen.


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        Besuchseinschränkungen in Pflegeheimen in Corona Zeiten

        Besuchseinschränkungen in Pflegeheimen in Corona Zeiten

        Einem Menschen, der an Demenz erkrankt ist, fällt es nicht leicht zu verstehen, warum die Angehörigen in Corona-Zeiten nicht mehr zu Besuch kommen. Vielleicht gelingt es dem Pflegepersonal, die Situation zu erklären. Aber vielleicht muss die Situation morgen erneut erklärt werden. Gerade jene Menschen, die jetzt die Nähe ihrer Angehörigen besonders dringend benötigen, stehen unter besonderen Besuchseinschränkungen. Denn vor allem betagte Menschen gehören zur Risikogruppe. Menschen im fortgeschrittenen Alter haben ein besonders hohes Risiko an Covid-19 schwer zu erkranken. Den Tod eines lieben Menschen riskieren oder den Besuch einschränken? Einfache Antworten auf diese Frage gibt es wohl kaum.

        Besuchseinschränkungen und Lockerungen

        Mit dem sogenannten Lockdown in der Mitte des Monats April 2020 waren praktisch gar keine Besuche für Angehörige in Pflegeheimen mehr möglich. Eine sehr schwierige Zeit für alle Beteiligten. Denn auch das seelische Wohl der Betroffenen hat nicht unwesentlichen Einfluss auf den gesundheitlichen Zustand der Menschen. Seit dem 6. Mai 2020 gibt es auch für den Besuch von Menschen in Pflegeeinrichtungen erste Lockerungen. Die Bund-Länder Konferenz hat beschlossen, dass der wiederkehrende Besuch einer definierten Person unter bestimmten Auflagen möglich ist. Bedingung hierfür ist, dass es in der Pflegeeinrichtung keinen Corona-Fall gab. Die Ausgestaltung der Regeln für die Besuche liegt in der Hand der einzelnen Bundesländer. Diese können auch weiterreichende Regelungen treffen und Quarantänemaßnahmen für die Bewohner bestimmen. So erwarten Sie also recht unterschiedliche Regelungen, je nachdem in welchem Bundesland Sie eine Person besuchen möchten, die im Pflegeheim lebt.

        Regelungen in den Bundesländern

        In Baden-Württemberg ist der Besuch von stationären Einrichtungen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf grundsätzlich nicht mehr möglich. Wenn allerdings geeignete Maßnahmen zum Schutz vor der Infektion getroffen werden können, dann kann ein Besuch auch wieder gestattet werden. In Bayern darf eine Person aus dem Kreis der Familienangehörigen einmal täglich zu einer festen Zeit einen Besuch abstatten. Die Besucher müssen allerdings namentlich registriert sein. In Berlin bleibt der Besuch von Menschen mit Atemwegsinfektionen verboten. Besuchsregelungen sind mit dem Gesundheitsamt abzustimmen. In Brandenburg ist der Kontakt zu Bewohnern und Pflegepersonal mit Hilfe von baulichen Maßnahmen zu vermeiden. In Bremen ist das Betreten von Pflegeeinrichtungen bei berechtigtem Interesse ausnahmsweise möglich.

        In Hamburg bleibt das Besuchsverbot zum gegenwärtigen Zeitpunkt (12. Mai 2020) bestehen. In Hessen wiederum sind einrichtungsbezogene Konzepte möglich, die es ermöglichen, dass nahestehende Personen einmal pro Woche zu Besuch kommen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind Ausnahmen vom Besuchsverbot unter Beachtung einer größtmöglichen Kontaktreduzierung möglich. In Niedersachsen muss eine Pflegeeinrichtung den geschützten Kontakt zwischen Bewohner und Besucher nachweisen, um Ausnahmen vom Besuchsverbot zu gestatten. In Nordrhein-Westfalen ist ein Kurzscreening der Besucher vorgeschrieben, bevor die Bewohner von maximal zwei Personen pro Tag besucht werden können.

        In Rheinland-Pfalz sind die Besuche auf eine Stunde pro Tag begrenzt. Jeder Bewohner darf nur einen Besucher empfangen. Voraussetzung hierfür ist, dass es in der Einrichtung bisher keinen Corona-Fall gab. Auch im Saarland sind Besuche prinzipiell unzulässig. Ausnahmen sind unter der Einhaltung besonderer Schutzmaßnahmen möglich. In Sachsen wird der Zutritt zu einer Einrichtung im Ausnahmefall von der Einhaltung von hygienischen und organisatorischen Auflagen abhängig gemacht, die von der Leitung der Einrichtung zu definieren ist. In Sachsen-Anhalt kann die Ausnahme vom Besuchsverbot durch ein besonderes berechtigtes Interesse geltend gemacht werden. In Schleswig-Holstein wiederum müssen Ausnahmen vom Betretungsverbot vom Gesundheitsamt genehmigt werden. In Thüringen werden die Ausnahmen von der Leitung der Einrichtung definiert.

        Informieren Sie vor einem Besuch also eingehend von den Regelungen der jeweiligen Einrichtung. Und halten Sie sich an alle Vorgaben, auch dann, wenn Ihnen Ihre Emotionen eigentlich ein anderes Verhalten wünschen.

        Kommentare

        Christopher Seidel 11.06.2021 10:29

        Super geschriebener und informativer Artikel :-). In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen

        Christopher Seidel 21.08.2020 10:38

        Super geschriebener und informativer Artikel :-). Eine sehr gute Aufstellung. In diesen Blog werde ich mich noch richtig einlesen 🙂


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          Pflege zu Hause oder im Pflegeheim?

          Das vertraute Umfeld aufrechterhalten oder ein Team professioneller Fachkräfte, das immer verfügbar ist? Wer darüber nachdenkt, die Pflege zu Hause oder in einem Pflegeheim zu realisieren, wird bald feststellen, dass beide Optionen ihre Vorteile und Nachteile haben.

          Wenn ein Mensch pflegebedürftig geworden ist, dann stellt sich die Frage, auf welche Weise die Pflege realisiert werden soll. Vor allem zwei Modelle bieten sich dann an:

          1. Die Pflege im Pflegeheim

          2. Die Pflege zu Hause

          Es ist ein großer Vorteil, wenn die pflegebedürftige Person die Situation selbst umfassend einschätzen kann. Lassen Sie sich (wenn Sie gesund sind) einmal selbst auf dieses Gedankenspiel ein: Angenommen, Sie werden pflegebedürftig. Wo soll die Pflege dann umgesetzt werden? Bei Ihnen zu Hause oder doch eher in einer entsprechenden stationären Pflegeeinrichtung? Wer liebt nicht das eigene zu Hause? Aber tatsächlich haben beide Optionen ihre Vorteile und ihre Nachteile.

          Die Pflegebedürftigkeit akzeptieren

          Der erste Schritt ist natürlich die Akzeptanz der Pflegebedürftigkeit. Nicht selten gibt es auch nach Eintreten der Notwendigkeit einer Pflege den Gedanken: „Das schaffe ich noch alleine“ oder „das ist nur vorübergehend, das wird wieder“. Natürlich, es gibt immer Fälle, in denen eine Pflegebedürftigkeit auch wieder verschwindet. Aber jedem Menschen sollte, die Pflege zukommen, die er oder sie benötigt.

          Die erste Option: Pflege im Pflegeheim

          Keine Frage: Hier wird die Pflege professionalisiert angeboten. Hier steht der pflegebedürftigen Person ein Team von Fachkräften zu Verfügung, ein geregelter Tagesablauf und jede Fachkraft weiß genau was bei komplizierten Situationen zu tun ist. Das Pflegeheim entlastet die Familie und wer gerne Kontakte zu anderen Menschen liebt, ist hier gewiss niemals einsam. Ja, in guten Pflegeheimen ist auch für ein tägliches Freizeitprogramm gesorgt: Vom gemeinsamen Singen bis zur geselligen Kochrunde ist immer für Unterhaltung gesorgt. Soweit möglich werden auch Ausflüge angeboten und auch der nächste Arzt ist meist niemals weit entfernt. Die Pflege im Pflegeheim ist im Regelfall allerdings teuer als die Pflege zu Hause. Und sie ist natürlich auch mit einer grundlegenden Änderung des eigenen Wohnumfeldes verbunden. Wer möchte schon gerne im fortgeschrittenen Alter sein ganzes Leben verändern? Wer möchte das eigene Häuschen verlassen, für das man so lange gespart hat? Und natürlich ist auch nicht jedes Pflegeheim gleich einem anderen Pflegeheim. Viele Pflegeheime bieten eine hervorragende Betreuung, manche kämpfen aber auch mit dem Personalnotstand, was zu einer entsprechenden Schere zwischen Idealismus und Pragmatismus führen kann.

          Die andere Option: Die Pflege zu Hause

          Das traute Heim. Wer ist nicht glücklich, an diesem Ort den eigenen Lebensabend zu verbringen? Gerade Menschen, die unter Demenz leiden kann das gewohnte Lebensumfeld eine gewisse Stütze bieten. Verschiedene Rituale können die Bewältigung des Tagesablaufes stützen. Wer zusätzlich zu allen anderen Verwirrungen, die die neue Situation bietet, auch noch umziehen und sein ganzes Leben umgestalten muss, der steht vor großen Herausforderungen. Gut, wenn das eigene häusliche Umfeld dann noch die nötige Stabilität bietet. Bei einer Betreuung zu Hause kann der Tagesablauf individueller gestaltet werden. Dieser kann sich am bisherigen Leben besser anlehnen als das im Pflegeheim meistens möglich ist. Oft ist es auch möglich, die Pflege im Umfeld der eigenen Familie zu realisieren. Die gewohnten familiären Ansprechpartner können auch eine wichtige Stütze für die pflegebedürftige Person sein, ganz unabhängig von der Frage, ob eine zusätzliche Pflegeperson in den Haushalt geholt wird oder ob die Pflege alleine von den Angehörigen geleistet wird. Das eigene häusliche Umfeld bietet ein Gefühl der Sicherheit, was vor allem für Menschen mit Demenz ein ganz wichtiger Faktor in einem doch oft allzu orientierungslosen Leben sein kann. Bekannte Gesichter sind ebenso wichtig wie die vielfältigen Erinnerungsstücke, die sich in der Wohnung im Verlauf eines Lebens angesammelt haben. Allerdings sind nicht alle Hilfsmittel für die Pflege sofort zu Hause vorhanden. Auch sind nicht selten wohnungstechnische Umbaumaßnahmen vonnöten, um die Pflege zu realisieren. Denn nicht jede Wohnung ist pflegerecht ausgestattet.

          Kommentare

          Olaf 10.11.2022 20:59

          Wir begeben uns auch langsam auf die Suche nach einem professionellen Pflegedienst. Meine Großeltern haben schon länger Schwierigkeiten in ihrem Alltag. Ich hoffe, dass wir schnell jemanden finden, der die zwei zu Hause pflegt.

          Jade Labrentz 30.03.2022 10:24

          Vielen Dank für die gute Übersicht! Viele Seniorenheime sind gleichzeitig auch Pflegeheime. Meine Mutter z.B. war dort erst zum betreuten Wohnen und später leider als Pflegefall untergebracht. So hat sie sich einen erneuten wechsel gespart.

          Anton Schneider 27.03.2022 16:50

          Ich denke, dass die Pflege im Pflegeheim schon viele Vorteile bietet. Vor allem durch die Seniorenbetreuung sind die älteren Menschen rundum versorgt. Das bleibt den Individuen letztendlich aber selbst überlassen.

          Hannes Bartschneider 07.11.2021 14:42

          Mein Großvater ist stark pflegebedürftig. Ich würde ihn gern in ein Pflegeheim geben, wo ausgebildete Pflegefachfrauen- oder Männer sich besser um ihn kümmern können, als ich es tun kann. Gut zu wissen, dass es in solchen Heimen auch ein Freizeitprogramm gibt.

          Kathi Seibert 21.01.2021 13:42

          Wir wünschen uns für meinen Vater eine Unterbringung in einem schönen Pflegeheim, da wir ihn leider nicht zuhause unterbringen können. Ich hoffe allerdings, dass wir ein Heim finden, dass sicher, zuverlässig und modern ist. Der Vorteil, dass vor Ort eben ausgebildete Pfleger sind, ist für uns entscheidend.

          Karl Heinrich 13.01.2021 20:44

          Mein Vater benötigt mittlerweile auch viel Hilfe und wir überlegen, wie wir das in Zukunft regeln werden. Das Gedankenspiel ist eine wirklich gute Anregung. Ich hatte mir zuvor keine Gedanken gemacht, wie es mir ergehen würde. Gleichzeitig müssen wir auch unseren beruflichen Verpflichtungen nachgehen. Ein Kollege hat mir eine Tagespflege für Senioren empfohlen, das werde ich mir auch mal genauer anschauen.

          Emilia Scholz 10.12.2020 18:52

          Mein Vater ist mittlerweile pflegebedürftig und lebt alleine zu Hause. Mir, als Tochter, fällt es sehr schwer bei ihm zu sein, da ich zwei kleine Kinder zu Hause habe und kilometerweit entfernt wohne. Wir hatten uns auch schon nach Pflegeheimen umgeschaut und einige interessante Orte entdeckt. Die Idee eines täglichen Freizeitprogramms spricht meinen Vater eher an.

          Theo Schumacher 11.11.2020 01:25

          Der Beitrag zum Thema Altenpflege ist sehr hilfreich. Ich wollte besser informiert sein, denn ich weiß sehr wenig darüber. Nachdem ich diesen Artikel gelesen habe, weiß ich genug über dieses Thema.

          Joachim Hussing 22.10.2020 23:02

          Vielen Dank für die Informationen bezüglich der Pflegedienste. Meine Eltern sind in einem schlechten Gesundheitszustand, und ich habe das Gefühl, dass sie rund um die Uhr Pflege brauchen werden. Ich werde mich nach einem Pflegedienst umsehen, der sich um meine Eltern kümmern kann.

          Dietrich Bachmann 15.09.2020 21:51

          Das Wohnen zu Hause im Alter ist ja die beste Situation für die meisten, aber oftmals geht es leider nicht. Für meine Oma ist das genau der Fall. Deswegen wollen wir eine Seniorenwohnung für sie finden. Dann hat sie Gesellschaft und Betreuung.

          Katherine Fischer 14.05.2020 22:53

          Ich bin echt dankbar, dass ich diesen Beitrag zum Thema Pflege gefunden habe. Mit meiner Nachbarin habe ich mich schon viel darüber unterhalten, denn ein Verwandte von ihr braucht Pflege. Das stimmt, dass es im Pflegeheim oftmals viele Aktivitäten gibt. Ich denke, den Beitrag werde ich ihr mal schicken.

          Hans Grubmüller 29.04.2020 20:39

          Das ist ein guter Vorschlag, dass man sich wohler zu Hause fühlt als vielleicht im Altersheim. Wenn man zu Hause noch wohnen kann, dann ist es vielleicht leichter, mit Demenz oder anderen physischen Krankheiten umzugehen. Das ist eine große Hilfe.


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