Es sollte ein neuer Lebensabschnitt werden. Nach einem arbeitsreichen Leben freuten sich Peter und Anja M. auf den Ruhestand. Reisen, lange Spaziergänge, endlich Zeit füreinander haben. Doch dann kam alles anders. Mit nur 63 Jahren erlitt Peter einen schweren Schlaganfall. Innerhalb weniger Minuten wurde ihr gemeinsames Leben auf den Kopf gestellt. Plötzlich war Anja nicht mehr nur Ehefrau, sondern auch Pflegerin.
Seit vier Jahren kümmert sie sich um ihren Mann. Peter kann nicht mehr allein gehen, sein Sprachvermögen ist stark eingeschränkt, die linke Körperhälfte gelähmt. „Er war immer ein so unabhängiger, starker Mann. Und nun ist er auf mich angewiesen. Aber ein Heim? Das kommt für mich nicht infrage“, sagt Anja bestimmt. „Solange ich kann, werde ich mich um ihn kümmern.“
Doch die Pflege verlangt ihr alles ab. Jeder Morgen beginnt mit dem Waschen, Anziehen und Lagern ihres Mannes. Danach folgt das Frühstück, das oft Stunden dauert, weil Peter beim Schlucken Schwierigkeiten hat. Dann kommen Arzttermine, Behördengänge, Wäsche und Haushalt. Eine Pause kennt sie kaum.
Lange Zeit glaubte sie, es allein schaffen zu müssen. Doch als ihre eigenen Kräfte nachließen, suchte sie Hilfe. „Ich wusste, dass ich eine Lösung finden musste, bevor ich selbst nicht mehr konnte.“ Durch eine Bekannte erfuhr sie von der Möglichkeit einer 24h Betreuung durch Pflegekräfte aus Polen. Nach intensiver Recherche entschied sie sich für eine Betreuungskraft, die nun abwechselnd mit anderen Pflegekräften bei ihnen lebt und Anja im Alltag entlastet. „Es war die beste Entscheidung für uns beide. Jetzt kann ich zwischendurch durchatmen, Kraft tanken und auch mal einen Nachmittag für mich haben.“
Die Pflegekräfte helfen bei der Körperpflege, unterstützen Peter bei den Bewegungsübungen, bereiten Mahlzeiten zu und sind rund um die Uhr zur Stelle. „Ich habe endlich das Gefühl, nicht mehr alleine zu sein. Und Peter mag sie, das ist das Wichtigste.“
Trotz aller Unterstützung bleibt die Belastung hoch. Anja weiß, dass sie auch an sich selbst denken muss, um die Kraft für ihren Mann zu behalten. „Pflegende vergessen sich oft selbst. Aber wir dürfen das nicht. Sonst brechen wir irgendwann zusammen.“ Sie nutzt die freie Zeit, um sich mit Freundinnen zu treffen, spazieren zu gehen oder einfach mal in Ruhe ein Buch zu lesen.
Dennoch gibt es Momente der Verzweiflung. „Wenn Peter mich ansieht und ich spüre, dass er begreifen will, was mit ihm passiert ist, aber die Worte nicht findet, dann zerreißt es mir das Herz.“ Doch dann erinnert sie sich an ihre gemeinsamen Jahre, an das Lachen, an die Reisen, an all die Liebe, die sie immer verbunden hat. „Es ist nicht das Leben, das wir uns vorgestellt haben. Aber es ist unser Leben. Und solange wir zusammen sind, werden wir es meistern.“
Anja ist eine von Millionen Menschen, die tagtäglich ihre Partner, Eltern oder Kinder pflegen. Sie tragen eine enorme Verantwortung und leisten Unglaubliches. Die Unterstützung durch professionelle Pflegekräfte kann helfen, diese Last zu teilen und den Alltag ein wenig leichter zu machen. Denn am Ende geht es darum, ein würdevolles Leben für beide Seiten zu ermöglichen.
Ein Dekubitus, auch als Druckgeschwür bekannt, entsteht durch eine anhaltende Druckeinwirkung auf Haut und Gewebe, die zu einer verminderten Durchblutung und somit zu Gewebeschäden führt. Insbesondere bei Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist die Gefahr groß, dass sich Druckstellen bilden. Daher ist die Dekubitusprophylaxe, also die gezielte Vorbeugung, ein zentraler Bestandteil der Pflege.
Ein Dekubitus, auch als Druckgeschwür bekannt, entsteht durch eine anhaltende Druckeinwirkung auf Haut und Gewebe, die zu einer verminderten Durchblutung und somit zu Gewebeschäden führt. Insbesondere bei Menschen mit eingeschränkter Mobilität ist die Gefahr groß, dass sich Druckstellen bilden. Daher ist die Dekubitusprophylaxe, also die gezielte Vorbeugung, ein zentraler Bestandteil der Pflege.
Die Dekubitusprophylaxe umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die Entstehung von Druckgeschwüren zu verhindern. Dies erfordert regelmäßige Beobachtung, Einschätzung der Risikofaktoren und die individuelle Anpassung der Pflege. Zu den wichtigsten Schritten gehören die Förderung der Bewegung, die regelmäßige Lagerung des Patienten sowie eine kontinuierliche Überwachung der Hautgesundheit.
Da Dekubitus durch Druck entsteht, ist die Entlastung der betroffenen Körperstellen von zentraler Bedeutung. Hier sind die wichtigsten Schritte, die helfen können, das Risiko eines Druckgeschwürs zu minimieren:
In Deutschland gibt es seit 2004 den „Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege„, der von der Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) entwickelt wurde. Dieser Standard beschreibt detailliert, welche Maßnahmen Pflegekräfte ergreifen sollten, um Druckgeschwüre zu verhindern. Dazu gehören regelmäßige Schulungen und die Anwendung moderner Pflegehilfsmittel.
Pflegende Angehörige sollten sich aktiv bei professionellen Pflegekräften über die besten Vorgehensweisen informieren und ggf. an Pflegekursen teilnehmen, um das notwendige Wissen zu erlangen.
Die Dekubitusprophylaxe ist eine essenzielle Aufgabe in der Pflege, insbesondere bei älteren oder bewegungseingeschränkten Personen. Mit der richtigen Pflege, gezielten Maßnahmen zur Druckentlastung und einer engen Beobachtung der Haut können Druckgeschwüre vermieden werden. Es lohnt sich, sich regelmäßig über die neuesten Entwicklungen in der Pflege zu informieren und ggf. Expertenrat einzuholen.
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