
Die Lewy-Körperchen-Demenz (auch Lewy-Body-Demenz genannt) ist nach der Alzheimer-Demenz und der vaskulären Demenz die dritthäufigste Demenzform. Etwa fünf bis zehn Prozent aller Demenzfälle sind auf diese Erkrankung zurückzuführen. Ihren Namen verdankt sie dem Neurologen Friedrich H. Lewy, der 1912 erstmals die typischen Proteinablagerungen (Lewy-Körperchen) in Nervenzellen beschrieb.
Charakteristisch für diese Erkrankung sind Gedächtnisstörungen, Halluzinationen sowie motorische Probleme, die häufig an Parkinson erinnern. Die Diagnose gestaltet sich oft schwierig, da sich die Symptome mit anderen Demenzformen überschneiden.

Die Symptome ähneln denen der Alzheimer- und Parkinson-Krankheit. Besonders auffällig sind:
Typisch ist, dass Halluzinationen oft früh im Krankheitsverlauf auftreten. Die für Alzheimer typischen Gedächtnislücken entwickeln sich häufig erst später.
Mit zunehmender Krankheitsdauer kommt es zu:
Die durchschnittliche Lebenserwartung nach Diagnosestellung beträgt rund 7 bis 8 Jahre.

Eine eindeutige Diagnose ist – ähnlich wie bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen – zu Lebzeiten schwierig. Es gibt keinen spezifischen Labortest oder Bildgebungsverfahren, das die Lewy-Körperchen sichtbar macht.
Stattdessen stützt sich die Diagnostik auf:
Wichtige Diagnosekriterien sind:
Sind mindestens zwei dieser drei Kriterien erfüllt, spricht viel für eine Lewy-Körperchen-Demenz.
Unterschied zwischen Lewy-Körperchen-Demenz und Parkinson-Demenz
Die Lewy-Körperchen-Demenz und die Parkinson-Demenz sind eng verwandt. Bei beiden Erkrankungen werden Lewy-Körperchen im Gehirn nachgewiesen.
Die Unterschiede liegen vor allem:

Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig erforscht. Sicher ist jedoch, dass fehlgefaltete Eiweißstoffe (Alpha-Synuclein) eine zentrale Rolle spielen.
Diese Proteine werden nicht richtig abgebaut und bilden Lewy-Körperchen, die Nervenzellen schädigen.
Mögliche Risikofaktoren:
Im Gegensatz zur Alzheimer-Krankheit ist die Lewy-Körperchen-Demenz nicht direkt erblich.

Eine Heilung gibt es derzeit nicht. Ziel der Therapie ist es, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten.
Medikamentöse Therapie
Nicht-medikamentöse Therapie
Ein besonders wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die ganzheitliche Betreuung:

Die Pflege von Menschen mit dieser Form der Demenz erfordert Geduld, Struktur und viel Empathie. Da die Symptome stark schwanken, ist ein flexibler Umgang im Alltag wichtig.
Empfehlenswert sind:
Angehörige sollten sich frühzeitig unterstützen lassen, da die Betreuung sehr herausfordernd sein kann.

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